Diese 10 Dinge ändern sich für Autofahrer im Jahr 2024




– Neuerungen, Regeln und Gesetze die im neuen Jahr gültig werden





von Stefan Dorner, maut1.de - 22. Dezember 2023

Alle Jahre wieder! Zum Jahreswechsel gibt es auch für Autofahrerinnen und Autofahrer jede Menge Neuerungen, Regeln und Gesetze, die es zu beachten gilt, um sich Stress, Kosten und Ärger zu ersparen. maut1.de nennt in seinem neuen Blog die 10 wichtigsten Dinge, die ab 2024 auf deutschen Straßen gelten und wirft auch einen Blick ins benachbarte Ausland.

1) Tanken wird deutlich teurer 

Die Bundesregierung hat im August beschlossen, die Preise für CO2-Emissionen zu erhöhen – von 30 auf 45 Euro pro Tonne. Dies tritt jetzt zum 1.1.24 in Kraft und trifft vor allem Autofahrer, die Fahrzeuge mit Diesel- und Benzinmotoren haben (98 Prozent der über 42 Millionen zugelassenen Fahrzeuge). Der Preis pro Liter steigt um zirka 10 Cent für Benzin und 11 Cent für Diesel.

2) Keine Förderungen mehr für E-Autos 

Die CO2-Steuer ist eigentlich dazu gedacht, Menschen zum Umstieg auf E-Autos zu bewegen. Am 1. Oktober waren gerade einmal 1,3 Millionen zugelassen. Davon waren über 900.000 jedoch sogenannte Plug-In-Hybride – also Fahrzeuge mit einer Kombination aus Benzin- und Elektromotor. Politischer Anspruch und Wirklichkeit klaffen kilometerweit auseinander. Nun hat die Bundesregierung zudem auch den Umweltbonus für die Zulassung von E-Autos gestrichen. Dieser betrug für Fahrzeuge mit einem Kaufpreis von 40.000 Euro netto bis zu 4500 Euro.

maut1.de Blog - E-Auto an Ladesäulen

3) Tagesvignette für Österreich 

Österreich führt die Tagesvignette auf seinen Autobahnen ein. Somit müssen Tagestouristen nicht mehr das 10-Tages-Pickerl kaufen. Vor allem für Skifahrer ist dies interessant. Und wer sich das Kleben an die Windschutzscheibe (und das nervige Abkratzen danach) komplett sparen will: Mittlerweile sind auch E-Vignetten erhältlich, zum Beispiel auf www.mautwelt.de.

4) Handyblitzer in ganz Deutschland?

Wer in Deutschland mit dem Handy am Steuer erwischt wird, muss tief in die Tasche greifen: Es werden 100 Euro fällig und zudem gibt es einen Punkt in Flensburg. In Rheinland-Pfalz läuft derzeit ein Pilotprojekt, mit dem über ein sogenanntes Monocam-System im großen Stil kontrolliert wird, wer das Mobiltelefon während der Fahrt am Ohr hat. 

Gut möglich, dass dieses System auf absehbare Zeit bundesweit eingeführt wird – so wie es in den Niederlanden bereits Usus ist. Ob mit oder ohne Überwachung - maut1.de meint: Handy weg am Steuer!

5) Winterreifen nur noch mit Alpine-Symbol

In Deutschland gilt eine sogenannte situative Winterreifenpflicht. Heißt: Bei Schnee, Eis und Matsch müssen Reifen auf den Felgen sein, die das Alpine-Symbol (Schneeflocke mit Bergpiktogramm) oder eine M+S-Kennzeichnung tragen. Sonst drohen Strafen von 60 Euro aufwärts. 

Ab Oktober 2024 dürfen Winter- und Ganzjahresreifen, die nur eine M+S-Zertifizierung haben, jedoch im Winter nicht mehr verwendet werden. Die Übergangsfrist läuft aus und es zählt künftig einzig und allein das Alpine-Symbol. Noch ein Tipp: Winterreifen gehören von Oktober bis Ostern aufs Auto. Und auch wenn die gesetzliche Mindestprofiltiefe nur 1,6 Millimeter beträgt, empfehlen die Experten 4 Millimeter.

Auto mit Winterreifen in winterlicher Landschaft

6) Führerschein-Umtausch für Jahrgänge 1965-1970

Die Umtauschpflicht zum einheitlichen EU-Führerschein im Scheckkartenformat geht in die nächste Runde: Bis zum 19.1.24 müssen alle alten Lampen der Geburtsjahrgänge 1965 bis 1970 umgetauscht sein. Dafür muss man einen gültigen Personalausweis oder Reisepass vorlegen, ein biometrisches Passbild und den alten Führerschein mitbringen. Zudem wird eine Gebühr von 25 bis 30 Euro fällig. Wer die Umtauschfrist nicht einhält, muss bei einer Kontrolle 10 Euro berappen.

7) Lkw-Mautpflicht für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen

Die CO2-Steuer trifft nicht nur Pkw-Fahrer (siehe Punkt 1), sondern auch Lkw. Schon zum 1.12.23 hat die Bundesregierung die Lkw-Maut auf 200 Euro pro Tonne angehoben. Zum 1.7.24 wird dieser Aufschlag nicht nur auf die großen Brummis, sondern auch auf Fahrzeuge zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen erhoben. 

maut1.de kritisiert angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage und fehlender Antriebsalternativen in der Logistik-Branche beide Besteuerungen, weil diese voll auf die Preise und somit die Verbraucher durchschlagen. Zumindest für die Camper kann Geschäftsführer maut1.de-Julian Schmelzer beruhigen: „Wohnmobile sind von der beschlossenen Gewichtsabsenkung bei der Maut ausgenommen.“

8) Blackbox und Assistenzsysteme

Ab Juli 2024 muss in jedem neu zugelassenen Pkw oder Nutzfahrzeug bis 3,5 Tonnen ein sogenannter Event Data Recorder (DER) eingebaut sein. Diese Blackbox, die man aus Flugzeugen kennt, soll bei einem Unfall wichtige Daten zur Rekonstruktion des Crashs liefern. Die Speicherung erfolgt nur für einen kurzen Zeitraum, setzt 300 Millisekunden vor dem Aufprall ein und endet fünf Sekunden danach. 

Der DER soll nicht nur Gutachtern bei der Schuldfrage wichtigen Erkenntnisse liefern, sondern auch den Herstellern helfen, die Fahrzeugsicherheit weiter zu verbessern. Um schwere Unfälle zu verhindern, sind ebenfalls ab Juli diverse Fahrassistenzsysteme Pflicht in Autos, die neu vom Band laufen: Geschwindigkeits-Assistenz, Notbremslicht- und Notbrems-Assistenzsystem, Rückfahrassistent, Müdigkeits-Warnsystem und ein Spurhalteassistent.

9) Alle grünen Plaketten müssen zur HU

Wer ohne gültige Hauptuntersuchung unterwegs ist, riskiert nicht nur ein Bußgeld, sondern vor allem den Versicherungsschutz. Deswegen lohnt sich ein Blick aufs Kennzeichen: Die aktuelle Plakette für alle Fahrzeuge, die 2024 zur HU müssen, ist grün. Wer den technischen Check bestanden hat, bekommt eine blaue Plakette - für den nächsten Termin nach 24 Monaten und im Jahr 2026. Und für alle Neuwagen gilt nach wie vor: Die erste HU ist erst nach drei Jahren fällig.

TüV-Siegel am Kennzeichen

10) Schärfere Regeln in Italien und der Schweiz

Zum Schluss noch ein Blick ins Ausland, damit bei der nächsten Urlaubsfahrt kein Ärger droht: Nächstes Jahr tritt der deutsch-schweizerische Polizeivertrag in Kraft. Das heißt: Wer in der Schweiz geblitzt wird, wird sehr schnell zur Kasse gebeten, weil die Bußgelder alle vollstreckt werden. Also: Fuß vom Gas, denn eine Radarfalle bei den Eidgenossen ist alles andere als „cool man“: Schon bei einer Überschreitung von 6 bis 10 km/h innerorts werden 120 Euro fällig. 

Auch Italien verschärft seine Regeln aufgrund der deutlich gestiegenen Unfallzahlen: Deswegen werden vor allem Handynutzung, Temposünden und Alkohol am Steuer härter bestraft. Auch bei Falschparkern verstehen die Carabinieri keinen Spaß.

In diesem Sinne wünscht maut1.de: Ciao und allseits gute und sichere Fahrt im Jahr 2024!

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