von Florian König, maut1.de - 19. September 2023
Für Reisende stellt sich die Mautsituation in Italien teils recht verwirrend dar:
- die einzelnen Streckenabschnitte auf den italienischen Autobahnen werden von unterschiedlichen Autobahnbetreibergesellschaften betrieben,
- während Streiks des Mautpersonals, oder hohem Verkehrsaufkommens, können die Schranken zur Durchfahrt an den Mautstationen zwar offen sein, die Mautgebühren werden trotzdem fällig und
- bei technischen Defekten an den Mautstationen kann kein Ticket gezogen bzw. im Anschluss nicht bezahlt werden, wobei sich die Schranken aus Sicherheitsgründen nach einer gewissen Zeit trotzdem öffnen.
Wer entspannt aus dem Urlaub im beliebten Reiseland Italien zurück nach Deutschland gekommen ist, wundert sich mehrere Wochen danach nicht wenig über Post der Firma Nivi SpA aus Italien, in der nicht bezahlte Mautgebühren für Streckenabschnitte in Italien als Strafe nachgefordert werden.
Warum kann es dazu kommen, dass Gebühren für vermeintlich bezahlte Mautstrecken noch nachgefordert werden und, welche Möglichkeiten haben Reisende überhaupt auf solche Bußgelder zu reagieren?
In diesen Nachzahlungsaufforderungen von seriösen Inkassobüros aus Italien geht es recht häufig um Mautgebühren mit geringen Beträgen, welche vereinzelt sogar bis ins Jahr 2013 zurückreichen können. Im Regelfall ist es empfehlenswert diese geringen Beträge inkl. Bußgeld einfach zu bezahlen, da derartige Forderungen der Autobahnbetreiber in Italien auch erst nach zehn Jahren verjähren.
Hat man eine Mautbox von maut1.de, so erhält man keine Nachforderungen, da die Mautbox bei den italienischen Mautbetreibern registriert ist und somit alle anfallenden Gebühren darüber abgerechnet werden.
Wie kommt es zu derartigen Maut-Strafen und was ist zu beachten?
Wenn man ein Inkassoschreiben aus Italien erhält, sollte als Erstes geprüft werden, ob die Forderung nachvollziehbar ist. Hierbei spielt insbesondere eine Rolle, ob der angegebene Zeitpunkt mit einem vergangenen Aufenthalt in Italien übereinstimmt oder nicht. Im Anschluss daran gilt es den Grund des Schreibens zu ermitteln: Handelt es sich um ein Bußgeld wegen einer Geschwindigkeits-überschreitung oder Strafe, weil man evtl. unerlaubt in eine verkehrsberuhigte Zone (zona a traffico limitato) eingefahren ist? In diesem Fall geht es nämlich um eine Polizeistrafe und dementsprechend muss schnell gehandelt und das Bußgeld bezahlt werden.
Innerhalb von 360 Tagen muss das Strafmandat zugestellt sein - ansonsten kann dieses nicht mehr geltend gemacht werden. Oft hat man jedoch auch die Option innerhalb von fünf Tagen nach Zustellung ein reduziertes Bußgeld zur Begleichung anzunehmen.
Immer öfter kommt es allerdings vor, dass Autofahrer eine Maut-Strafe erhalten, weil sie die streckenabhängige Autobahngebühr nicht bezahlt haben. Diese Ersatzmauten werden in der Regel von einem Inkassounternehmen verschickt und können inkl. Strafe zwischen zehn und 130 Euro betragen.
Viele Menschen sind überzeugt davon, dass sie für ihre Fahrt auf einer mautpflichtigen Straße bezahlt hätten – schließlich hat sich ja auch die Schranke an der Mautstation geöffnet und somit eine reibungslose Durchfahrt ermöglicht. Allerdings stimmt dies nicht immer ganz: Denn auch in Fällen ohne Abbuchungen oder bei Nutzung falscher Spuren an der Mautstation können Reisende durchgelassen werden; Ziel dieser Praxis ist es vor allem Staus an den Mautstationen zu reduzieren.
Eine weitere Quelle für Ersatzmauten ist das im nördlichen Teil Mailands einsetzte, elektronische Mautsystem "Free Flow", das gänzlich ohne Bezahlvorgängen an den üblichen Mautstationen auskommt. Hierfür stehen eine Registrierungsmöglichkeit sowie eine Zahlungsfrist von 15 Tagen zur Auswahl.
Von wem stammen diese Ersatzmauten aus Italien?
In der Regel werden diese Schreiben mit den Forderung und Bußgeldern nach ausstehenden Autobahngebühren von der Firma Nivi SpA verschickt. Die in Florenz ansässige Inkassofirma wird ordnungsgemäß von verschiedenen italienischen Autobahngesellschaften, wie etwa der Autostrade per l’Italia, beauftragt, säumigen Fahrzeughaltern auch im Ausland gegenüber tätig zu werden und die ausstehende Mautgebühr einzufordern.
Verschiedene Regelungen zur Maut für Autofahrer in Italien sorgen oft für Verwirrung
In der Regel zieht man bei Auffahrt auf die Autobahn ein Ticket, welches dann beim Verlassen gemäß gefahrenem Streckenabschnitt bezahlt wird. An anderen Abschnitten muss hingegen an einer Mautstation eine Pauschale entrichtet werden und es ist ratsam, hierbei stets nach einem Beleg als Quittung zu fragen. Im Falle einer elektronischen Erfassung des Fahrzeugs an bestimmten Stationen kann es ratsam sein, das Fahrzeug im Vorfeld über die Website der jeweiligen Autobahngesellschaft zu registrieren.
In Italien Maut bezahlen: Vermeiden Sie diesen Fehler unbedingt, denn er kostet 422 Euro Strafe!
Vor den Mautstationen sind verschiedene Fahrspuren eingerichtet, die jeweils auf eine bestimmte Bezahlart hinweisen. Es ist wichtig, dass sich Autofahrer frühzeitig für die passende Spur entscheiden und nicht nachträglich wechseln oder gar rückwärtsfahren oder wenden – denn bei Zuwiderhandlung droht ein Bußgeld ab 422 Euro sowie bis zu sechs Monate Fahrverbot!
Was tun bei Problemen mit der Bezahlung?
Sollten Schwierigkeiten an der Mautstation, beim Bezahlen der Mautgebühr vor Ort oder bei der Nutzung der falschen Spur aufkommen, muss die Autobahnmaut nachträglich entrichtet werden. Hierfür stehen Ihnen zwei Optionen zur Verfügung: Entweder Sie erledigen das direkt in den Servicestellen der Autobahngesellschaft („Punto Blu“) - diese finden sich vor allem auf den größeren Rastplätzen in Italien -, oder innerhalb von 15 Tagen per Überweisung an die für die jeweilige Strecke zuständige Gesellschaft.
Wird diese Nachzahlungsfrist nicht eingehalten und erfolgt somit auch keine rechtzeitige Begleichung, können italienische Inkassounternehmen wie Nivi SpA sowie bei erfolgloser Anmahnung der Bußgelder auch deutsche Unternehmen mit Bearbeitungsgebühren involviert werden. Es empfiehlt sich also dringendst darauf zu achten alle Zahlungen zeitnah durchzuführen, um mögliche und unnötige Folgestrafen einzusparen!
Wenn Sie an der Mautstation keine Mautkarte erhalten
Wenn bei der Einfahrt auf die Autobahn wegen eines technischen Defektes keine Mautkarte erhältlich ist, kann dies später zu Problemen führen. Bei der Zahlstation lässt sich dann nämlich nicht mehr nachweisen, welche Strecke zurückgelegt wurde. In solchen Fällen wird dann in der Regel eine höhere Ersatzmautgebühr verlangt - manchmal sogar in Höhe des fälligen Mautbetrages für die längst mögliche Route durch Italien.
Um dieser Strafe vorzubeugen, empfiehlt es sich daher, den Sachverhalt gegenüber der Firma Nivi SpA zu erläutern und falls möglich auch Beweise dafür vorzubringen, dass nur ein bestimmter Abschnitt befahren wurde (beispielsweise Rechnungen oder Quittungen von umliegenden Geschäften, Fahrtprotokolle sowie Zeugenaussagen von Mitreisenden). Dies kann zu möglichen Kulanzen vieler Autobahngesellschaften führen, so dass diese auf zusätzliche Gebühren verzichten.
Wie lange dauert es, bis eine Mautgebühr in Italien verjährt?
Die Gebühr für die Nutzung der Autobahnen in Italien stellt eine zivilrechtliche Forderung dar und unterliegt dem italienischen Recht. Demnach kann sie erst nach einer Zeitspanne von zehn Jahren als verjährt betrachtet werden. Auch wenn bereits einige Jahre seit der Entstehung der Mautforderungen vergangen sind, ist für dieses Bußgeld noch kein Verjährungsfall eingetreten.
Haben Sie trotz bezahlter Maut ein Schreiben von Nivi SpA erhalten?
Falls Sie noch Belege über die Mautzahlung besitzen, wie beispielsweise eine Quittung oder zugehörige Kreditkartenabrechnungen, sollten diese umgehend an das Unternehmen geschickt werden. Sofern jedoch keinerlei Nachweise mehr vorhanden sein - vielleicht weil der Urlaub schon länger zurückliegt -, ist es wichtig glaubhaft zu erklären und nachzuweisen, dass damals tatsächlich gezahlt wurde. Möglicherweise können auch Zeugen benannt werden (z.B. Mitfahrer), welche bestätigen können, dass die Maut beglichen wurde. Zusätzlich sind Informationen darüber relevant, wo genau auf die mautpflichtigen Strecken aufgefahren und abgefahren worden ist.
Ob in diesem Fall Kulanzregelungen seitens des Unternehmens möglich sind (wie z.B Verzicht auf Forderungsgebühren oder Bußgelder) wird individuell entschieden müssen durch Nivi SpA basierend auf den Umständen jedes Einzelfalls.
Was passiert, wenn man ein Bußgeld der Nivi SpA ignoriert?
Wer nicht reagiert und seine Schulden nicht begleicht, dem droht Post von einem deutschen Inkassobüro oder Rechtsanwalt sowie höhere Bußgelder. Sollten zivilrechtliche Ersatzmauten vorliegen, können diese auch im Ausland über ein gerichtliches oder Europäisches Mahnverfahren sowie durch eine zivilrechtliche Klage eingefordert werden. Es existieren bereits einige deutsche Gerichtsentscheidungen, in denen die Forderungen nach Ersatzmauten erfolgreich geltend gemacht wurden.
Dank der Mautbox von maut1.de können Sie sich schon bei Ihrer Anreise nach Italien entspannt zurücklehnen und müssen sich keine Sorgen bezüglich unerwarteter Strafzahlungen oder Ersatzmaut machen. Somit steht einem sorglosen Urlaub nichts mehr im Wege.
Durch das Nutzen der Spur „Telepass“ auf den italienischen Autobahnen sparen Sie sich einerseits wertvolle Zeit und vermeiden zudem Stress an den Mautstationen. Ohne lästiges Anhalten zur Bezahlung mit Kreditkarte oder Bargeld können Sie einfach langsam durchfahren und somit Staus auf den regulären Spuren umgehen.
Anderseits können Sie sich beruhigt zurücklehnen, denn selbst wenn eines der beschriebenen Probleme im Blog - wie technischer Defekt an einer Mautstation oder Streik des Personals - auftritt. Denn dank Ihrer Mautbox ist das Kennzeichen Ihres Fahrzeugs bei den italienischen Betreibern registriert und wird bei jeder Durchfahrt automatisch auch per Kamerasystem erfasst, um später abgerechnet zu werden. Somit sind Sie bestens geschützt.
Unsere Empfehlung: Bestellen Sie sich schon jetzt die maut1.de Mautbox für Ihre nächste Urlaubsfahrt!